OMNILAB
Kunst im Labor
Uğur Karataş
Bilder
Dezember 2023 bis März 2024
Uğur Karataş beschftigte sich von Anfang an intensiv mit Druckgrafik und kombinier gerne verschiedene Techniken. So stellt er besonders Monotypien her, also Einzeldrucke aus den unterschiedlichsten Materialien - Stoffen, Noppenfolien, Schnüre - und überarbeitet sie häufig anschließend mit Ölfarbe weiter.
Seine abstrakte Kompositionen sind in der Regel Ölbilder auf Leinwand, manchmal auf Holz, in denen er abstrakte Linien und Flächen zu merkwürdigen, dramatischen Landschaften von starker Farbigkeit und glänzender Oberfläche formt. Uğur Karataş experimentiert immer wieder mit Materialien und Techniken. Dabei gilt sein Interesse besonders der Form, der Textur, der Transparenz und der Vielschichtigkeit abstrakter Figurationen - also klassische Themen der Malerei, die er in seinen Werken untersucht und formal befragt. Seine Kompositionen erstrecken sich über die ganze Bildfläche, meist ohne Hauptmotiv, d.h. ohne dominante Punkte und ohne Hinweis, wo oben oder unten ist und auch ohne Tiefe zu suggerieren.
Oft erlauben gitterartige Strukturen in seinen Bildern entfernt figürliche Assoziationen – man kann dann z.B. an knorrige Äste und Zweige denken, durch die ein kalter, winterlicher Himmel schimmert. Oder es erscheinen farbige Fetzen vor dunklem Hintergrund, ähnlich wie Reste der Explosion eines Vulkans. In anderen Werken wiederum bilden gleichmäßige Rasterstrukturen den Bildgrund, die teilweise an Landschaften denken lassen. „Fraktale Landschaften“ lautet auch oft der Titel seiner Werke, der damit auch auf natürliche geometrische Gebilde Bezug nimmt, wie sie etwa bei Kristallen oder bei Ansammlungen von Galaxien zu finden sind.
BLG Logistic Group AG & Co.KG
Bremen
Gloria del Mazo
Malerei
Juni bis Dezember 2023
In der BLG zeigt Gloria del Mazo Arbeiten aus verschiedenen Zeiten und unterschiedlichen Themenkreisen und Techniken, auf Leinwand, Papier oder Holz. Allen ist jedoch gemeinsam, dass sie sich immer zwischen Abstraktion und Figuration bewegen.
Eine Reihe ihrer Bilder hat zum Thema die Auseinandersetzung mit Architektur: Im Mittelpunkt der Komposition stehen alte, ausgeblichene Postkarten von historischen Bauten in Paris, in Rom, Pompeji und anderen Orten, die die Malerin auf Trödelmärkten oder Antiquariate findet. Die Gesamtkomposition strukturiert sie oft durch geometrische Elemente. Auf anderen Bildern blicken wir auf irgendwie vertraute Gesichter von Frauen, die uns bekannt vorkommen. Es sind allesamt Zitate aus Bildern berühmter Künstler vergangener Zeiten und stammen aus Gemälden von Tizian oder Michelangelo, von Lucas Cranach, Leonardo da Vinci oder Botticelli. Gloria del Mazo übernimmt sie nicht eins zu eins, sondern verändert manchmal ihre Frisur, ihren Schmuck oder ihr Kleid.
Gloria del Mazo hat immer schon mit Anleihen aus der Kunstgeschichte gearbeitet – diese Auseinandersetzung mit Ideen und Idealen früherer Zeiten begann schon im Studium und begleitet sie nach wie vor. Und es verwundert nicht, dass Gloria del Mazo in einer Reihe von Bildern solche klassischen weiblichen Schönheiten mit dem Duft und die Anmutung von klassischen Parfums zusammenbrachte und deren Verpackung als Hintergrund für die entsprechenden Porträts übernahm.
BLG Logistic Group AG & Co.KG
Bremen
Heinrich Modersohn
Malerei und Holzdruck
Januar bis Juni 2023
In den Räumen der BLG sind Werke von Heinrich Modersohn in verschiedenen Techniken zu sehen: Malerei auf Leinwand und Papier, klein- und großformatige Aquarelle, Arbeiten auf Steinpapier sowie große Holzdrucke auf Leinwand. Letztere unterscheiden sich vom konventionellen Holzschnitt zum einen durch ihr beachtliches Format, das weit über das hinausgeht, was üblicherweise in dieser Technik gestaltet wird, und zum anderen durch ein mehrschichtiges Druckverfahren mit verschiedenen Druckplatten. Einige Holzdrucke auf Leinwand wurden vom Künstler nach dem Druck mit Ölfarbe übermalt und stellen sehr malerische Variationen eines Themas dar.
Egal in welcher Technik, zeigen Heinrich Modersohns Bilder in der Regel ästhetisch ansprechende, aber auch ungewohnte Farb- und Strukturgestaltungen. Sie sind stark rhythmisiert und bewegt, manchmal eher kantig und dicht, manchmal weich und transparent. Es geht um verschiedene Nuancen von Farbtönen, um das Spiel von hellen und dunklen Stellen, um Bewegung von Linien und Zeichen in der Tiefe und ihr Heraustreten aus der Tiefe an die Oberfläche. Obwohl seine Kompositionen nach jeder Seite offen zu sein scheinen, also jeweils wie Ausschnitte aus einem größeren Zusammenhang anmuten, ruhen sie in sich und behaupten sich mühelos als vielschichtige, eigenständige Bildfindungen.
OMNILAB
Kunst im Labor
Christina Völker
Bilder
Februar bis Oktober 2023
Die farbintensiven Bildwelten von Christina Völker entstehen meist in Mischtechniken. Sie verwendet dafür v.a. Acrylfarben aber auch Bitumen, eine Art Asphalt aus Altöl, das ein besonders tiefes Schwarz erzeugt. Auch Tusche, Lack- und Edding-Stifte kommen zum Einsatz. Und die Übermalung mit Acrylfarben von Fotoaufnahmen bestehender Gebäude und Orte, etwa in Bremerhaven, verleiht ihnen ein völlig neues, verfremdetes Gesicht.
Ein Thema, das sie die letzten Jahre besonders beschäftigt, ist das Reisen. Man sieht auf vielen ihrer Bilder Reisende mit Taschen und Koffern, meist vor unklarem Hintergrund, der vieles andeuten könnte – einen Bahnhof, einen Grenzübergang, einen Park oder eine Warteschlange, irgendwo. Es sind keine bestimmte Personen, sondern stehen für viele Menschen, die unterwegs sind - ob freiwillig oder nicht, das lässt die Künstlerin offen. Assoziationen zu aktuellen Ereignissen, etwa dem Krieg in der Ukraine oder Naturkatastrophen, kommen da von selbst auf.
Die neueren Bilder von Christina Völker bestehen aus unterschiedlichsten Motiv-Collagen, die sie zu einzelnen Kompositionen zusammenfügt. Darin versucht sie die ständig wechselnde Reizüberflutung, die uns durch die Medien erreicht, in eine Form zu bringen, aus der etwas Neues wachsen kann, inhaltlich und formal.